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Große Synagoge

Die Große Synagoge in der Dohány utca, deutsch Tabakgasse, deshalb auch Tabaktempel genannt, ist eine nach Plänen des Wiener Architekten Ludwig Förster 1854–59 im maurischen Stil für die Pester jüdische Gemeinde errichtete Synagoge. Sie folgte dem gemäßigten Ritus, der in Ungarn als Neolog bezeichnet wird und ist heute mit 2964 Sitzplätzen Europas größte Synagoge. Die Synagoge hat Ähnlichkeiten mit der gleichzeitig von Förster in Wien geplanten Leopoldstädter Synagoge in der Tempelgasse, ist jedoch bedeutend größer. Beide Synagogen sind in einem „maurischen“ Stil gehalten, der hauptsächlich von der Alhambra in Granada, aber auch von der babylonischen und assyrischen sowie der islamischen Architektur Ägyptens und der Türkei beeinflusst ist. Auch war man der Meinung, der Bau sei dem antiken salomonischen Tempel ähnlich, besonders die beiden Türme lehnen sich an die beiden Säulen Jachin und Boas desselben an. Der vermeintlich orientalische Stil, eine Art „jüdische Gotik“, sollte somit auf eine orientalische Herkunft der Juden hindeuten. Die Fassade der Synagoge ist dreigeteilt. Die Seitenrisaliten sind leicht vorgezogen, betont wird die Fassade durch die beiden von vergoldeten kleinen runden Kuppeln bekrönten über 40 Meter hohen achteckigen Türme. Die Außenmauern bestehen aus speziell angefertigten, auf ein rotes Steinfundament gesetzten Ziegeln. Der Innenraum mit dem Grundriss einer dreischiffigen Basilika mit Apsis und doppelten Emporen, misst 37,93 × 24,65 Meter und hat rund 3000 Sitzplätze, je zur Hälfte für Frauen und Männer. Haupt- und Seitenschiffe sind durch große Rundbögen getrennt, das Hauptschiff wird durch gezackte Bögen unterteilt und vom Torahschrein abgetrennt, der einen von Friedrich Feszl geplanten eigenen Baukörper an der Ostwand bildet, auf dessen Seitenflügel die Pfeifen der Orgel ruhen. Auf der Orgel haben unter anderen Franz Liszt und Camille Saint-Saëns gespielt.

Weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Große_Synagoge_(Budapest)

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Bild von: holdosi (Pixabay)