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Rittersaal

Der Rittersaal in Den Haag ist ein gotisches Backsteingebäude, welches vorrangig mit der Thronrede des niederländischen Königs assoziiert wird. Er bildet den Mittelpunkt des Binnenhofes, eines mittelalterlichen Gebäudekomplexes, in dem sich fast das gesamte politische Leben der Niederlande abspielt. Den Grundstein für den Bau des Rittersaals legte Graf Wilhelm II. von Holland, der auch römisch-deutscher König war, im Jahr 1248. Sein Sohn, Graf Florenz V. von Holland, vollendete den Bau um 1280. Genutzt wurde der Saal von den Grafen von Holland als Festsaal; Philipp von Burgund empfing hier 1432 und 1456 das Kapitel der Ritter des von ihm gestifteten Ordens vom Goldenen Vlies. 1581 fällten die Generalstaaten im Rittersaal die Entscheidung, den spanischen König Philipp II. nicht länger als ihren Landesherr anzuerkennen. Zu Beginn der ersten statthalterlosen Periode im Jahr 1651 unter Johan de Witt tagten hier die Delegierten der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen. Später war der Rittersaal dem Verfall preisgegeben; im 17. und 18. Jahrhundert wurden hier Lotterien veranstaltet, in der Franzosenzeit nutzten Kadetten den Saal zum Exerzieren. Mitte des 19. Jahrhunderts war das Gebäude eine einzige Ruine, durch die sogar ein Abwassergraben verlief. 1861 machte sich Reichsbaumeister Willem Nicolaas Rose an die Restaurierung und baute unter anderem einen gusseisernen Dachstuhl ein, der auf zweireihig angeordneten gusseisernen Säulen ruhte, so dass eine dreischiffige Konstruktion entstand. Ab 1878 wurde der Saal vom Ministerium des Innern als Archivraum genutzt.

Weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Rittersaal_(Den_Haag)

Rittersaal
Bild von: AJEL (Pixabay)