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Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars

Die Geschichte der ehemaligen Hessischen Landesbibliothek Fulda als der kleinsten wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek in Hessen reicht sehr viel weiter zurück. 1776 gründete Fürstbischof Heinrich von Bibra die Öffentliche Bibliothek mit Beständen, die großenteils nach dem Dreißigjährigen Krieg in der Konventsbibliothek, der Hofbibliothek, Teilen der 1773 aufgehobenen Jesuitenbibliothek und der Bibliothek des Päpstlichen Seminars in Fulda gesammelt worden waren. Am 5. Mai 1778 öffnete die Bibliothek erstmals ihre Pforten, und so kann im Jahr 2018 auf eine nunmehr 240-jährige Geschichte zurückgeblickt werden. Zu dem Anfangsbestand kamen private Stiftungen, die reiche Sammlung der Pfarrkirche in Hammelburg und nach der Säkularisation von 1802/03 weitere Kirchenbibliotheken aus dem Umland mit Handschriften und Drucken. Von der einstmals berühmten Fuldaer Klosterbibliothek waren schon zum Zeitpunkt der Bibliotheksgründung kaum noch Bände vorhanden. Sie gingen zum größten Teil während des Dreißigjährigen Krieges verloren. Wichtigen Zugewinn erhielt die Bibliothek durch 1560 Bände aus dem Kloster Weingarten am Bodensee: 1802 wurde der Erbstatthalter von Holland, Wilhelm V. von Nassau-Oranien-Dillenburg, für den Verlust seiner holländischen Herrschaft mit dem Fürstentum Fulda sowie Weingarten und Corvey entschädigt. Teile der Weingartner Bibliothek wurden nach Fulda überführt, darunter 146 Handschriften des 10. bis 13. Jahrhunderts. Sie bilden zusammen mit den drei bonifatianischen Codices und einem auf Pergament gedruckten Exemplar der Gutenberg-Bibel die Glanzpunkte der Schausammlung der HLB.

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Bild von: UuMUfQ (wikimedia)